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Freitag
4. Nov.
18:00–19:30

Thermochemische Netzwerke - Eine innovative Energieversorgungs- und Speicherlösung für fluktuierende, regenerative Erzeugersysteme

Thermochemische Netzwerke

Ein Thermochemisches Netzwerk ist ein Energieversorgungssystem, welches insbesondere für Anwendungen im Niedertemperaturbereich (Heiz-, Kühl- und Klimatisierungsprozesse sowie industrielle Trocknungsprozesse) geeignet ist. Im Gegensatz zu thermischen Wärmeversorgungsnetzen wird dabei nicht Wärmeenergie, sondern chemisches Potential in Form einer konzentrierten Elektrolytlösung transportiert, mit dem zum Zeitpunkt und am Ort des Bedarfes Nutzwärme oder -kälte produziert und Feuchtigkeit aus der Luft entnommen werden kann.

Der wesentliche Vorteil eines solchen "Potentialträgers" im Vergleich zu herkömmlichen Wärmeträgermedien besteht darin, dass das gespeicherte Potential über beliebig lange Zeiträume verlustlos erhalten bleibt. So können regenerative Energiequellen effizienter eingebunden und Abwärmequellen, die bislang nicht ökonomisch nutzbar waren, erschlossen werden. Ein weiterer Vorteil Thermochemischer Netzwerke besteht in der hohen "Energiedichte" des Transportmediums und dem wesentlich geringeren Energiebedarf für den Transport.

Das Einsatzspektrum Thermochemischer Netzwerke ist gross und umfasst sowohl industrielle Prozesse (z.B. Trocknungsprozesse) als auch die Gebäudeklimatisierung. Vorteilhaft bei Klimatisierungsanlagen ist die Möglichkeit einer simultanen, d.h. in einem Prozessschritt realisierbaren, Einstellung von Lufttemperatur und -feuchte sowie der Möglichkeit der Lufthygienisierung. Die Technologie bildet die Basis für eine neue Generation von Anwendungen in der Gebäudeklimatisierung.

Es werden verschiedene Anwendungen (Gewächshausklimatisierung, Trocknung von Kräutern, Raumklimatisierung), welche an der TU-Berlin und am IEFE in Winterthur im Rahmen diverser Projekte entwickelt werden, vorgestellt.